Nördlicher Peloponnes


1. Tag

Anreise von Athen ins Bergdorf Kerinia

 

Bei sommerlichem Wetter landen wir in Athen und machen uns auf den Weg ins Bergdorf Kerinia, wo wir uns das Ferienhaus von Familie Lukas gemietet haben. Wenn auch nicht direkt am Meer, soll es eine tolle Meersicht haben.

Kurz vor Korinth nehmen wir die Autobahnausfahrt Loutraki. Die Fahrt zum Kap Ireo wurde empfohlen und heute schlagen wir den Weg ein. Wie angekündigt ist Loutraki nicht unbedingt sehr sehenswert, auch wenn es ein kurzes Stück eine schöne Promenade gibt, welche an die Quelle anschließt.  

Für uns geht es weiter und das Schild „Cave Beach Bar“ lässt uns spontan Richtung Strand abbiegen. Es geht steil bergab, die Straße windet sich den Hang entlang. Unten geht es über Stock und Stein, vorbei an einem schönen Strandabschnitt, bis wir die Bar finden.  

Lieblich am Hang befindet sich die Bar mit Meersicht, aber auch Liegen am kleinen Kiesstrand mit glasklarem blauen Wasser. Von hier lässt sich der Golf von Korinth herrlich überblicken.

Unglaublich, dass hier geöffnet ist, begrüßt uns der Inhaber und ruft gleich die „Mama“ zum Kochen. Wir bekommen frisch unsere Wünsche zubereitet und genießen beim Essen die Sonne und die Aussicht.

Wir müssen heute noch weiter, unser Weg führt uns entlang der Küste vom Golf von Korinth auf der einen Seite und die rauen Gebirgszüge auf der Seite Richtung Egio. 

Unser Feriendomizil erreichen wir über eine Serpentinenstrecke und durch die engen Gassen des griechischen Bergdorfs. Zum Glück haben wir einen Kleinwagen! 

 

Die versprochene Aussicht, das typisch griechische Haus, die große Terrasse und die Lage ist für uns ein schöner Willkommensgruß.

 

2. Tag 

Wanderung um das Bergdorf Kerinia

 

Nach der langen Tour von gestern verzichten wir heute erst mal auf das Auto und laufen eine Runde, um unsere Umgebung kennenzulernen. Von unserer Terrasse aus sehen wir einen schönen Weg auf der anderen Bergseite, den wir gehen möchten. Durch unseren scheinbar verlassenen Ort führt uns der Weg. Wir kommen an einem Haus (eher eine Ruine) vorbei, welche komplett von Bienen eingenommen ist. Tausende von Löchern zeigen sich im Mauerwerk und die Natur hat sich das Haus vereinnahmt. Es surrt und schwirrt unentwegt. 

Über den Wasserplatz geht es weiter zwischen uralten Olivenbäume und die eine oder andere Zypresse den Berg hinauf. Die Aussicht auf das Tal und das Meer ist grandios.  Wir winden uns immer weiter hoch, wo sich auch noch eine Kirche findet. Die Landschaft ist um diese Zeit so farbenfroh, der Mohn blüht, der Ginster strahlt in leuchtendem Gelb und etliche Pflanzen stehen in Blüte. 

 

Am Abend fahren wir nach Egio. Dort wurde begonnen den Ort zu verschönern. Am Meer entlang findet sich eine Promenade mit etlichen Restaurants und alten, aber auch hergerichteten Lagerhäusern. Hier findet man auch eine sehr alte Platane (aus dem 2. Jahrhundert). 

Die Oberstadt ist nicht unbedingt sehr sehenswert, auch wenn die Wege nach oben (und unten) beeindruckend sein können. Ein Weg geht durch einen geschlagenen Fels durch - in Deutschland wäre so was nicht erlaubt!

 

Ich möchte es nicht immer erwähnen, aber jeden Abend lassen wir bei traumhafter Aussicht auf unserer Terrasse ausklingen.

 

3. Tag 

Küstenwald Dassos Strofilias 

Tour durch das Erimanthos-Gebirge

  

Gleich nach dem Frühstück starten wir Richtung Patra, um uns den Küstenwald an der Westküste anzusehen. Auf dem Weg dorthin schauen wir uns die Schrägseilhängebrücke über den Golf von Korinth an. Sehr beeindruckend!

Der Küstenwald enttäuscht uns eher. Etwas touristisch aufgezogen gibt es am Strand einige Bars, etliche Liegestühle und es ist trotz Nebensaison einiges los. Der lange Sandstrand hat nichts attraktives zu bieten und ist recht voll mit Seetang. Kuhherden weiden auf dem Strand. Der dahinterliegende Pinienwald ist sehr verunreinigt und die Seen schon meist ausgetrocknet.

So zieht es uns schnell weiter und wir fahren an die Küsten Nähe Paralia, wo wir in ein recht hippes Restaurant am Meer einkehren. Die Griechen nutzen das tolle Wetter, um am Strand zu baden.

Weiter nehmen wir eine vorgeschlagene Tour durch das Gebirge. Bei Ovria fahren wir Richtung Katarraktes, durch das nette Dorf Plantos, welches seine Platanen zur Schau stellt.

Grundsätzlich finden wir, dass die Griechen sehr viel Wert auf Bäume legen. Diese werden nicht gefällt, sondern Cafes, Restaurants usw werden darum errichtet. Die Ortschaften haben solch einen alten Baumbestand, der beeindruckend ist.

Hinter Kompigadi nehmen wir den Weg durch den Tannenwald und landen im kleinen Sommerferiendorf Tsapurnia. Dort oben wird uns ein toller Rundumblick auf das Gebirge geboten. Das Dorf jedoch liegt verlassen vor uns - inkl dem Hotel. Sicher im Sommer ein Ort zum Relaxen und Ausspannen!

Weiter geht die Fahrt zum Kloster Agios Nikolaos. Es liegt auf knapp 1000 m auf einer Bergkuppe. Hier oben ist nichts anderes. Man stelle sich vor jeden Morgen mit solch einer Aussicht aufzuwachen - unglaublich!

In Ortholith entscheiden wir uns für den direkten Heimweg, wobei wir den Ort Plantaniotisa mit seinen vielen alten Platanen durchfahren. Auch hier wurden die Restaurants in diesen Wald integriert. Man sitzt wunderbar unter den Bäumen im Schatten. 

 

Unser Navi schickt uns eine Route, die uns direkt nach Kerinia - ohne Fahrt an die Küste - führen soll (hier empfehle ich nicht die Route über Kato Pteri zu nehmen!). Der Weg aus der Hochebene raus wird landschaftlich atemberaubend. Vor uns tut sich eine Felswand auf, der Grandcanyon Griechenlands.

 

 

 

4. Tag 

...eine weitere Gebirgstour

 

Heute will das Wetter trotzen. Wir starten mit einer weiteren Tour über Pteri ins Gebirge und wollen nach Ano Mavriki hoch laufen. Trotz Wolken-/Sonnenspiel wagen wir den Weg und werden prompt nach nicht mal einer halben Stunde gezwungen unter Bäumen Schutz zu suchen. Der Bewohner des nahegelegenen Hauses lädt uns ein bei ihm zu verweilen. Mangels griechischer Sprachkenntnissen können wir uns wenig mit ihm unterhalten. Er lädt uns zu eingelegten Kirschen und Wasser ein. Wir können uns nur bedanken und mit nachlassendem Regen den Rückweg antreten.

Unser nächster Stopp ist Kalavrita mit seinen netten kleinen Gassen. Es scheint hier üblicherweise eher touristisch zu sein, doch  nicht heute.

Am Kloster Mega Spileo lassen wir das Auto unten stehen und laufen den kurzen Weg hinauf. Das Kloster „klebt“ am Felshang - unglaublich! Auch jene Bewohner haben täglich eine atemberaubende Aussicht auf die Gebirgszüge. Innen findet man eine kleine Kapelle und eine Ausstellung. Ein kleiner Wanderweg führt noch weiter nach oben auf über 1000 m. Die Besichtigung des Klosters ist üblicherweise ein Bestandteil der Zahnradbahn-Tour nach Kalavrita. Doch diese machen wir morgen erst und wenn wir uns die Schlucht ansehen, in der der Bahnhof liegt, so ist der Anstieg schon heftig.

 

Ein paar Kurven weiter finden wir an der Straße eine nahezu verlassene, aber geöffnete Taverne. Die Terrasse bietet - wieder mal - sensationelle Aussichten und wir nutzen diese, um den Abend ausklingen zu lassen. Bei Sonnenschein auf 1000m Höhe genießen wir unser Abendessen. Trotz Verständigungsschwierigkeiten mit der Wirtin, bekommen wir doch sehr schnell unsere bestellten Gerichte.

 

5. Tag 

Zahnradbahn 

Vouraikos-Schlucht

 

Nach dem Frühstück fahren wir nach Diakopto und kaufen uns schon mal Tickets für die Bahn um 11.30 Uhr. Hier sei zu empfehlen nach den Sitzplätzen zu fragen, denn alle Karten haben zugewiesene Plätze.

Wir haben noch Zeit und laufen an den Hafen und den Strand. Hier ist das Wasser sehr klar und der Strand sehr sauber, was sicher  auf die daniederliegenden Ferienhäuser zurückzuführen ist. Hier am Hafen wollen wir auch später einkehren, wenn wir unsere Tour durch die Schlucht beendet haben.

Um 11.30 geht es mit der schweizer Zahnradbahn durch die Schlucht Richtung Kalavrita. Langsam, teilweise sehr eng, mitunter steil nimmt die Bahn ihren Weg. Ein paar wenige Wanderer sehen wir, die ebenso dem Weg der Gleise folgen, was wir gleich auch tun werden.

In Mega Spileo steigen wir aus und schauen uns den Ort um den kleinen Bahnsteig an. Hier in Kato Zachlorou wird gerade eine neue Hotelanlage aus dem Boden gestampft.

Wir begeben uns auf den Weg entlang der Gleise. Herausforderung: 

dem Zug ausweichen (man sollte ungefähr den Fahrplan kennen, denn durch das dauerhaft begleitende tosende Wasser hört man die Bahn nicht unbedingt rechtzeitig) 

auf den Gleisen laufen inkl Überquerung einiger mehr oder weniger heiklen Brücken (nicht überall ist ein Weg neben den Gleisen, die Brücken sind nach unten offen - Schwindelfreiheit ist empfehlenswert, die Bahnschwellen haben einen Schritt-Abstand für kleine Personen).

Der Weg hinab in die Küstenebene ist beeindruckend. Die tosenden Wassermassen begleiten uns durchweg, aber auch die steilen Gebirgsformationen sind eine landschaftliche Attraktion. Wir machen eine erste Pause, wenn wir den Zug erwarten und lassen diesen die Gleise passieren. So manch Brücke über den rauschenden Gebirgsbach kostet mich etwas Überwindung.

Kurz vor dem folgenden Viadukt pausieren wir wieder, um der nächste Bahn den Vortritt zu lassen. Wir haben nur 2 Züge, die uns  passieren werden und einer der uns entgegenkommt.  Dieses Viadukt hat es jedoch in sich. Leider ist mangels klarer Ausschilderung unklar, ob man als Fußgänger links oder rechts der Gleise laufen soll. Oftmals steht auf der einen Seite Fußgänger verboten, doch das ist die Seite, die mehr Lauffläche bietet. Diesmal ist klar, die andere Seite mit der schmalen Lauffläche. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist hier von höchster Priorität! Belohnt wird man weiterhin durch tolle Täler, bizarre Felsformationen und eine ursprüngliche Natur. Auf dem Abstieg von knapp 600 Höhenmetern auf Meereshöhe erlebt man hautnah die Veränderung der Vegetation.

Wir schaffen den Weg ohne der Bahn ein drittes Mal freie Fahrt gewähren zu müssen. Kurz vor dem Bahnhof in Diakopto tuckert sie an uns vorbei, wo wir schon die parallel verlaufende Seitenstraße nutzen können.

Ausklang und Verabschiedung von der Region Achaia am Restaurant am Hafen.

Adio Greece