Berliner Luft

 

... schnupperte ich erstmals mit Ü40. 

Lange Zeit lehnte ich einen Besuch ab; andere Städte reizten mich mehr!

Unserem Sohn zuliebe, der Berlin unbedingt sehen wollte, haben wir unsere Hauptstadt besucht.

 

Auf der Suche nach einer zentral gelegenen Unterkunft sind wir auf die Josty Brauerei gestoßen. Das Gebäude wurde vor Jahren saniert in welchem Zuge dort Apartments, ein Restaurant und Büroflächen entstanden sind. Die Lage ist super für einen Berlin-Trip und wir sind morgens von Vogelgezwitscher erwacht.

 

Um Berlin kennenzulernen haben wir gleich an einer Stadtführung teilgenommen. Wir wollten die Variante der "kostenlosen" Stadtführung testen. Hier wird zum Abschluss ein Trinkgeld an den Guide gegeben - soviel wie es einem wert ist.

Jasper hat uns humorvoll und mit viel geschichtlichem Wissen durch die Berliner Highlights geführt. So waren unsere Ziele

 

- der Pariser Platz

- Brandenburger Tor

- Denkmal für die ermordeten Juden Europas

- Führerbunker 

- Wilhelmstraße (mit dem Bundesministerium der Finanzen - welches im Krieg von Angriffen verschont blieb)

- Geschichtsmeile mit Mauerteilen

- ... natürlich... Checkpoint Charlie

- ein Stück der Friedrichstraße

- Gendarmenmarkt

 

Eine 2,5 bis 3 stündige Tour ist sehr empfehlenswert, denn man bekommt viel über die Geschichte unserer Hauptstadt mit - Hintergründe, die man wissen bzw. kennenlernen sollte.

 

 

Es war Oktober als wir unsere Reise unternahmen und kamen kurz nach der Feier zum "Tag der deutsch Einheit" in Berlin an. Wir konnten aufgrund der Feierlichkeit erleben, wie die "Straße des 17. Juni" für den Verkehr gesperrt war und dort nur Fußgänger und Radfahrer unterwegs waren. Der Weg vom Brandenburger Tor zur Siegessäule wurde für uns ein einmaliges Erlebnis.

 

 

 

 

Ebenso ein "Muss" war für uns die Führung durch den Reichstag. Für mich ein sehr imposantes Gebäude! Leider wurde ich von innen sehr enttäuscht. Sicher große Geschmacksache, doch ich kann der Umsetzung der Renovierung von Norman Foster nicht viel abgewinnen. 

Ein Highlight ist auf jeden Fall die Dachterrasse mit traumhaften Rundumblick - sowie der Einblick in alte Vertragsdokumente, die Nationalhymne in Altdeutsch und die bauliche Entwicklung des Gebäudes.

Entlang der Spree lässt sich Berlin wunderbar erlaufen. Hierzu sollte man sich nicht nur auf die Innenstadt beschränken, sondern auch die Randbezirke mit einschließen. 

Auch der Landwehrkanal im Bereich des Tiergartens zeigt einem die grüne Seite von Berlin. Diese sei besonders zu erwähnen, denn ich habe noch keine europäische Großstadt gesehen, die solch einen Baumbestand hat. Gefühlt stehen in jeder Straße Bäume, es gibt Unmengen kleiner Parks....

In der heutigen Zeit, wo Bäume innerorts gerne gefällt werden, hat mich das sehr beeindruckt.

Nun habe ich mir am Landwehrkanal noch die alte Hausboot-Siedlung angesehen. Idyllisch im Wasser gelegen mit viel Grün schon zugewachsen haust man hier.


 

FRIEDHÖFE... 

was bei mir nie fehlen darf!

Mich beeindrucken diese alten Friedhöfe. Die Stille inmitten einer Großstadt, die alten Grabsteine - teilweise weit über hundert Jahre alt.

Hier in Berlin - z.B. auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof - stößt man dann auch mal auf einen bekannten Namen.


 

Über den Innenstadtbereich hinaus kommt man - vorbei an den Plattenbauten - zum historischen Hafen Berlins. 

Dieses Fleckchen sollte man sich nicht entgehen lassen und sich auch die Zeit nehmen dort in eines der Restaurants am Ufer einzukehren. Ein bisschen italienisches Flair kommt auf jeden Fall auf.

 

Von hieraus lässt es sich sehr schön am Wasser entlang Richtung Lustgarten - und der Museumsinsel - zurück laufen, sei es über das Nikolai-Viertel oder den Schinkelplatz.

 


 

Geschichtsträchtig ist der Besuch des Berliner Doms (unbedingt mit Audio-Guide). Allein schon der Ausblick von der Kuppel - für mich als Fotografin ein Muss - lässt die Herzen höher schlagen. Wenn dann natürlich auch noch so gutes Wetter ist, dass einem die Stadt sonnig zu Füßen liegt - was will ich mehr!

Der Dom hat eine sehr imposant Größe und einen interessanten Baustil. Wahnsinnig beeindruck hat mich, dass im Innenraum des Hauptraums die Siegessäule stehen könnte ohne die Decke zu berühren! 

Die Orgel mit ihren über 7.000 Pfeifen hat mich sehr beeindruckt - zumal ich wieder mal das Glück hatte, das während meines Besuchs gespielt - oder geprobt - wurde.

Um das Gebäude zu verlassen muss man durch die Hohenzollerngruft. Hier liegen nahezu 500 Jahre Geschichte.

Ebenso unvorstellbar, dass zu Kriegszeiten der Dom so beschädigt wurde, dass sogar hier Särge in Mitleidenschaft gezogen wurde.

 


 

Ein kurzer, nahegelegener Ausflug, den ich noch habe einfließen lassen, ging in die Eingangshalle der DZ-Bank. Diese liegt direkt am Pariser Platz und wirkt nahezu unscheinbar.

Der Innenhof ist jedoch eine große asymmetrische Glas- und Metallkonstruktion, die Veranstaltungsräume beinhaltet. 

Von außen unvorstellbar.

 

 

 


 

...wer jetzt die Mauer und die Wachtürme Berlins vermisst... ich habe bewusst darauf verzichtet, auch wenn mir diese selbstverständlich nicht entgangen sind!